An alten, ungleichen Verträgen festzuhalten scheint nicht selten die bessere Wahl als sich auf den Weg zu einer besseren Beziehung zu machen. Wieso eigentlich? Was macht es so attraktiv, sich “im bekannten Leid einzurichten” – beruflich wie privat – und damit auf Wachstum zu verzichten und eine Nebenrolle zu spielen? Die Neurowissenschaften bieten interessante Antworten darauf an: alte “Verschaltungen” funktionieren offenbar besser als junge Impulse (vereinfacht gesprochen).
Drei Schritte zur Veränderung
Dabei wissen wir längst, wie es gehen kann. In unseren kulturellen Wissensspeichern, den Büchern, Erzählungen, Theaterstücken, auch in Filmen und Spielen finden wir seit vielen hundert Jahren erfolgreiche Modelle, die uns die zeigen, wie aus einer Figur ein Charakter, eine Hauptfigur oder sogar ein Held oder eine Heldin werden kann.
Die Heldenreise
Der griechische Philosoph Aristoteles stellte bereits fest: damit sich ‘was bewegt, brauchen wir einen Konflikt, dem wir uns stellen. Wir brauchen die Krise und schließlich eine Lösung – also ein Drama! Ohne Tyrann kein Freiheitskämpfer und ohne Stress mit dem Vater keine Rückkehr des verlorenen Sohnes – es muss schon um ‘was gehen.
Eine Hauptfigur ist demnach – im Unterschied zu einer Nebenfigur – ein Charakter, der sich entwickelt, der etwas zu verlieren oder zu gewinnen hat, der ein Risiko eingeht. Ein Held bzw. eine Heldin ist nach meinem Verständnis jemand, der diese Entwicklung im Alltag annimmt und gestaltet.
Schnappschuss (aus meinem Counselingstudio)