Das sehr zu empfehlende Musikmagazin JAZZthing & Blue Rhythm geht in einem Beitrag seiner aktuellen Ausgabe der Frage nach, wie Musiker – insbesondere Jazz-Karrieren gelingen. Darin wird drei bekannten Jazz-Musikern – darunter auch Esperanza Spalding – die Frage gestellt, ob Talent oder Glück den Ausschlag für ihren beruflichen Erfolg gegeben hat.
Der deutsche Jazz-Pianist, Komponist und Arrangeur Alexander von Schippenbach zitiert in seiner Antwort den Dirigenten Georg Solti, der einmal auf die Frage, warum er so erfolgreich sei, geantwortet hat: ‘Es gibt eine bescheidene und eine unbescheidene Antwort. Die bescheidene ist: Ich habe Glück gehabt. Die unbescheidene ist: Ich habe Talent.’
… latente …
Alle Befragten benannten, dass das Umsetzen und Verfolgen der eigenen Anliegen wesentlich für den Erfolg ist. Gehen wir davon aus, dass es stimmt, was die amerikanische Schreiblehrerin Brenda Ueland sagte: ‘Jeder Mensch ist begabt, jeder Mensch ist originell und jeder Mensch hat etwas Wichtiges zu erzählen’, dann ist es wohl notwendig, dauerhaft die Verantwortung für die eigenen Talente und Begabungen zu übernehmen, sie zu entwickeln und auch bei schwierigen Umständen, ‘dabei’ zu bleiben. Vorausgesetzt, man möchte sich damit einmal erfolgreich fühlen …
Mut für diesen Gedanken ist bei Christian Morgenstern in seinem Gedicht ‘Stilles Reifen’ zu finden:
Alles fügt sich und erfüllt sich,
musst es nur erwarten können
und dem Werden deines Glückes
Jahr’ und Felder reichlich gönnen.
Bis du eines Tages jenen
reifen Duft der Körner spürest
und dich aufmachst und die Ernte
in die tiefen Speicher führest.