Kreation und Depression. Freiheit im gegenwärtigen Kapitalismus
heißt ein Band, den die Berliner Philosophin Juliane Rebentisch herausgegeben hat und die neulich hier in Hamburg mit dem Lessingpreis geehrt worden ist. Er enthält eine Sammlung von Fachbeiträgen zum Thema. Interessant ist die Perspektiven-Vielfalt auf zwei Begriffe und Phänomene, mit denen wir es seit einigen Jahren in unserer Gesellschaft vermehrt zu tun haben. Sie sind hier in eine Beziehung zueinander zu gesetzt, als Komplementär-phänomene unserer Zeit und Lebensweisen. Demnach ist die zunehmende Forderung an ein Individuum, kreativ zu sein und sich selbst zu verwirklichen zum Diktat moderner Lebens-weise geronnen; die zunehmende Anzahl von diagnostizierten Depressionen und ‘Burn-out’-Erschöpfungssyndromen können als Reaktion darauf, auch als Verweigerungsstrategie gegen diese Anforderung gelesen werden. Sehr bedenkenswert!